Entnazifizierung – das große Versagen der USA und die Folgen für Europa

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Wir haben lange gezögert, ob wir dieses Thema aufgreifen sollen. Doch wer Verantwortung in der öffentlichen Debatte trägt, muss auch Kritik an den eigenen Reihen zulassen. Es geht um das Interview, das Alina Lipp mit dem ehemaligen US-Geheimdienstler Scott Ritter veröffentlichte.

In diesem Gespräch erklärt Ritter sehr emotional, dass er „Nazi-Deutschland hasse“ und nicht begreifen könne, wie deutsche Panzer erneut gegen Russland rollen. Er wirft Deutschland, den USA und Kanada vor, ihre Geschichte vergessen zu haben, während Russland „auf der richtigen Seite der Geschichte“ stehe. Als Beleg führt er sogar eine Statue von Stepan Bandera in den USA an.

So verständlich die Empörung über die aktuelle deutsche Politik sein mag – hier überschreitet Ritter eine rote Linie. Wer Deutschland pauschal in die Nähe des Nationalsozialismus rückt, relativiert nicht nur die historische Einzigartigkeit des Nationalsozialismus, sondern beleidigt zugleich all jene, die in Deutschland aufrichtig gegen Krieg und Geschichtsvergessenheit eintreten.

Auch Alina Lipp trägt Verantwortung. Wer solche Aussagen ungefiltert weitergibt, macht sich deren Einseitigkeit zu eigen. Aufklärung darf nicht in blinde Emotionalität abgleiten. Wer glaubwürdig sein will, muss differenzieren.

Unsere rote Linie lautet deshalb: Ja, Deutschland trägt Verantwortung für seine Geschichte. Ja, es ist legitim, die aktuelle Kriegspolitik der Bundesregierung zu kritisieren. Aber nein – Deutschland ist nicht „Nazi-Deutschland“, und die pauschale Gleichsetzung schwächt die eigene Argumentation.

Nur wer klar bleibt, kann glaubwürdig bleiben. Es geht um folgendes Video!

Zu Herrn Scott Ritter:

Entnazifizierung – das große Versagen der USA und die Folgen für Europa

Nach 1945 lag Deutschland in Trümmern. Millionen Tote, zerstörte Städte, moralischer Bankrott. Die Alliierten hatten ein klares Ziel: Deutschland entnazifizieren, entmilitarisieren, demokratisieren und dezentralisieren. Doch die USA brachen dieses Versprechen. Was als „Befreiung“ verkauft wurde, endete in einem geopolitischen Kalkül, das bis heute die Geschicke Europas bestimmt.

Das unvollendete Projekt Entnazifizierung

Anfangs schien der Weg klar: Spruchkammern, Entlassungen, Internierungen. Doch schon ab 1947/48 rückte ein anderes Ziel in den Vordergrund – der Kampf gegen die Sowjetunion. Der Kalte Krieg begann, und plötzlich waren tausende ehemalige NSDAP-Mitglieder, Wehrmachtsgeneräle und Juristen wieder „brauchbar“. Sie wurden in Verwaltung, Justiz, Polizei und Militär der jungen Bundesrepublik eingebaut.

  • Fachkräftemangel als Vorwand: Millionen Parteimitglieder hätten ausgeschlossen werden müssen. Stattdessen setzte man sie wieder ein.

  • Stabilität statt Gerechtigkeit: Die USA wollten ein funktionsfähiges Westdeutschland – koste es die historische Wahrheit, was es wolle.

  • Militärisches Kalkül: Mit NATO (1949) und Bundeswehr (1955) brauchte man wieder deutsche Offiziere – selbst wenn sie zuvor Hitlers Krieg geführt hatten.

So entstand die BRD: nicht als souveränes Deutschland, sondern als Frontstaat der USA im Kalten Krieg, durchzogen von alten Netzwerken und neuen Abhängigkeiten.

Der Preis: deutsche Souveränität

Hätte man die Entnazifizierung konsequent beendet und zugleich den Deutschen erlaubt, gemäß Artikel 146 Grundgesetz eine eigene Verfassung zu beschließen, wäre Deutschland heute souverän, demokratisch erneuert und frei von Altlasten. Stattdessen blieb es bei einem Provisorium, das bis heute nicht abgeschlossen ist.

Die Folge: Noch immer bestimmen US-Verträge, NATO-Strukturen und fremde Interessen über deutsche Politik. Deutsche Panzer rollen in der Ukraine – nicht, weil das deutsche Volk es so will, sondern weil Washington es so vorgibt.

Das Muster der US-Politik

Dieses Vorgehen ist kein Zufall, sondern Methode. Die USA haben sich seit 200 Jahren nicht als Friedensmacht, sondern als imperiale Ordnungsmacht betätigt:

  • Indianerkriege: Die gezielte Ausrottung der Bisons, um den Ureinwohnern die Lebensgrundlage zu nehmen – Hunger als Waffe.

  • Lateinamerika: Umstürze, Putsche, CIA-Operationen von Guatemala bis Chile.

  • Europa: Manipulation von Parteien, Finanzierung von Netzwerken, Kontrolle über Medien.

  • Heute: Ukrainekrieg, inszeniert als „Kampf für Freiheit“, tatsächlich aber ein Stellvertreterkrieg gegen Russland.

Immer das gleiche Muster: Die USA manipulieren, finanzieren, organisieren Umstürze, zetteln Kriege an – und treten dann als Befreier auf. Befreier von was? Von der eigenen, selbstgeschaffenen Zerstörung.

Fazit: Das große geopolitische Spiel

Die USA haben die Entnazifizierung nie beendet, weil sie nie beenden wollten, Deutschland wirklich frei zu sehen. Ein souveränes Deutschland wäre unabhängig, friedlich und stark – und das widerspricht den geostrategischen Interessen Washingtons.

Darum blieb die BRD ein Konstrukt, das nie zur Nation wurde. Darum rollen heute deutsche Panzer erneut Richtung  Osten. Und darum gilt: Erst wenn Deutschland seine Souveränität zurückerlangt, Artikel 146 verwirklicht und eine echte Verfassung beschließt, wird Frieden in Europa möglich sein.

Alina Lipp – Deutsche Wurzeln, russischer Blickwinkel

Alina Lipp ist eine junge Frau aus Hamburg. Sie ist Deutsche, geboren und aufgewachsen in Deutschland. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater stammt aus Russland. Damit ist sie ein Kind zweier Kulturen – mit einer deutschen Prägung, aber auch einem starken Bezug zu Russland.

Heute tritt Alina Lipp vor allem als pro-russische Bloggerin und Journalistin auf. Sie berichtet regelmäßig aus den russisch besetzten Gebieten der Ukraine und gilt dort als eine Stimme, die Russland verteidigt und die westliche Politik scharf kritisiert. Viele ihrer Beiträge erreichen in sozialen Netzwerken ein großes Publikum.

Doch hier stellt sich eine entscheidende Frage: Hat Alina Lipp vergessen, woher sie eigentlich kommt?
Sie ist in Deutschland geboren, hat in Deutschland studiert und ist Teil einer deutschen Kultur, die über Jahrhunderte gewachsen ist. Ihre Wurzeln liegen klar in Deutschland. Und dennoch wirkt es so, als ob sie diesen Teil ihrer Identität zugunsten einer einseitigen politischen Sichtweise zurückgestellt hat.

Es ist wahrscheinlich so, dass Frau Lipp die komplexe Situation Deutschlands nicht wirklich versteht. Sie unterscheidet offenbar nicht zwischen dem Land „Deutschland“ – als historischer, kultureller und völkerrechtlicher Nation – und der „BRD“, die nach 1949 unter besonderen geopolitischen Bedingungen entstand. Viele Kritiker weisen seit Jahren darauf hin, dass die BRD kein souveräner Staat im klassischen Sinn ist, sondern ein Konstrukt im Schatten der Alliierten und transatlantischen Verträge.

Alina Lipp präsentiert Deutschland jedoch meist so, wie es offiziell nach außen erscheint: als BRD, als Mitglied der NATO, als Partner der westlichen Staaten. Dass sich unter diesem Deckmantel ein ungelöstes Souveränitätsproblem verbirgt, scheint sie nicht zu thematisieren oder gar zu ignorieren.

Gerade eine Frau wie sie, die beide Welten kennt – die deutsche und die russische –, hätte die Möglichkeit, Brücken zu bauen und zugleich auf die Schwächen der BRD-Struktur hinzuweisen. Doch bisher nutzt sie diese Chance nicht.

Fazit:
Alina Lipp ist Deutsche, und sie bleibt Deutsche – egal, wie stark sie sich für Russland engagiert. Aber sie muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie die wahre Lage Deutschlands erkennt. Denn ohne das Verständnis des Unterschieds zwischen „Deutschland“ und „BRD“ bleibt ihre Sicht unvollständig.

Erklärung zur historischen Verantwortung und zur Vollendung der Entnazifizierung

Die Geschichte zeigt eindeutig: Die Sowjetunion hat in ihrer Besatzungszone, der späteren DDR, die Entnazifizierung konsequent und vollständig durchgeführt. Dieses Handeln stand im Einklang mit der historischen Verantwortung der Siegermächte und war die Grundlage für den Aufbau eines neuen gesellschaftlichen Systems.

Russland, als völkerrechtlicher Nachfolger der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, trägt bis heute das Erbe des Sieges über den Faschismus und bewahrt die Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“ als verpflichtendes Vermächtnis für kommende Generationen.

Demgegenüber blieb die Entnazifizierung in der Bundesrepublik Deutschland unvollständig. Zahlreiche ehemalige NSDAP-Mitglieder gelangten erneut in politische, juristische und wirtschaftliche Schlüsselpositionen. Diese Tatsache belastet bis heute die demokratische Legitimität der staatlichen Strukturen und steht im Widerspruch zu den Prinzipien eines wahrhaft antifaschistischen Neubeginns.

Wir erklären daher:

  • Nur ein souveränes Deutschland, das frei von äußerer Bevormundung handelt, kann die historische Aufgabe der vollständigen Entnazifizierung vollenden.

  • Dieses Ziel lässt sich in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Russland erreichen, das als Nachfolger der UdSSR bereits bewiesen hat, dass eine konsequente Entnazifizierung möglich und notwendig ist.

  • Eine solche gemeinsame Aufarbeitung würde nicht nur historische Gerechtigkeit herstellen, sondern zugleich die Grundlagen für eine wahrhaft friedliche und souveräne Zukunft Europas schaffen.

Die Nationale Befreiungsbewegung Deutschlands (NBB) sieht es als ihre Pflicht, diesen Weg einzuschlagen und das deutsche Volk an seine Verantwortung wie auch an seine Chance zu erinnern: Nur durch Souveränität und konsequente Abrechnung mit den Überresten des Faschismus kann Deutschland seinen Platz als friedliche Nation unter souveränen Völkern zurückgewinnen.

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